7. April 2008 - Angehende Juristen müssen sich, sofern sie nicht zu den besten fünf bis zehn Prozent ihres Jahrgangs gehören, auf einen harten Konkurrenzkampf einstellen, meldeten in den vergangenen Wochen zahlreiche Medien. Dieser Trend lässt sich gleich durch mehrere Entwicklungen belegen. So schreibt die Süddeutsche Zeitung mit Hinweis auf die Bundesrechtsanwaltskammer (Brak), dass die Zahl der Anwälte im vergangenen Jahr wieder gestiegen sei, um rund drei Prozent, nach 3,42 Prozent im Vorjahr. Damit waren Anfang diesen Jahres 147.000 Anwälte zugelassen. Die Brak empfiehlt, sich durch Weiterbildung Spezialwissen anzueignen. Die Ausbildung zum Fachanwalt wird indes zwiespältig gesehen. Während in großen Kanzleien, so die Financial Times Deutschland, Spezialisierungen nur "als begrenzt sinnvoll" erachtet würden - diese Kanzleien spezialisieren ihre Mitarbeiter selbst - seien breit aufgestellte Kanzleien durchaus erfreut über den Fachtitel. Mittlerweile werden allerdings Stimmen laut, die vor einer Inflation der Fachanwälte warnen und eine Entwertung der Spezialisierung befürchten. Ein gutes (Selbst-)Marketing bei potenziellen Klienten und verkäuferische Qualitäten werden deshalb immer wichtiger, stellt die FTD weiter fest. Zumal die in den USA und der Schweiz auch für Juristen etablierten Rankings und Bewertungsportale bald auch in Deutschland Einzug halten könnten.
Quellen: Financial Times Deutschland, Süddeutsche Zeitung