KPGM und Springer wollen Insurtech-Beratung aufrollen

Der Wirtschaftsprüfer KPMG und der Berliner Verlag Axel Springer steigen gemeinsam in das Beratungsgeschäft für die Versicherungswirtschaft ein, meldet der Versicherungsmonitor. 

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„Rethink Insurance Hub“ heißt das neue Insurtech-Zentrum, über das der Wirtschaftsprüfer KPMG und der Berliner Verlag Axel Springer künftig gemeinsam Digitalberatung für die Versicherungswirtschaft anbieten wollen. Rund 60 Experten aus beiden Häusern sollen Versicherungsgesellschaften bei der Entwicklung digitaler Strategien und neuer Geschäftsmodelle sowie der Analyse von Marktstrukturen unterstützen.

Keiner der beiden Partner betritt dabei völliges Neuland. Der Verlag Axel Springer hält bereits seit 2013 Anteile an dem auf die Digitalwirtschaft spezialisierten Beratungshaus hy!. Im Mai 2017 stockte der Verlag seine Anteile auf 60 Prozent zur Mehrheitsbeteiligung auf und firmierte das Beratungshaus für digitale Projekte zur Axel Springer hy um. Die Springer-Tochter unterhält bereits strategische Partnerschaften mit KPMG und dem Personalberater Egon Zehnder.

KPMG ist seit Jahrzehnten als Wirtschaftsprüfer in der Versicherungsbranche unterwegs und sucht zurzeit händeringend nach neuen Erlösquellen für das wegbrechende Prüfgeschäft. Der Gesetzgeber hat bereits 2016 festgeschrieben, dass börsennotierte und viele andere Unternehmen ihren Abschlussprüfer alle zehn Jahre wechseln müssen. Durch die neue Pflicht zur Prüferrotation wird KPMG zukünftig eine Vielzahl seiner Prüfmandate auch in der Versicherungswirtschaft abgeben müssen. Mit Macht versucht das Haus deshalb, noch stärker im Beratungsgeschäft Fuß zu fassen, um die wegfallenden Prüfungshonorare zu kompensieren.

Quelle:Versicherungsmonitor, 24. April 2018