Corona hat den Discountern in Deutschland reiche Umsätze beschert: Weil Restaurants geschlossen hatten, kauften viele mehr Lebensmittel und kochten selbst. Dabei konnte der Discounter Lidl die Sonderkonjunktur im Lebensmittelhandel am stärksten für sich nutzen. Während der Wettbewerber Aldi auf der Höhe der Corona-Pandemie verstärkt damit beschäftigt war, sein Filialnetz auszuweiten, konzentrierte sich die Einzelhandelstochter der Schwarz-Gruppe voll und ganz auf eine kontinuierliche Warenversorgung. Mit seinen 3.200 Filialen machte Lidl 2020 allein in Deutschland 62,3 Milliarden Euro Umsatz (weltweit: 96,3 Milliarden Euro) und damit ein Plus von fast zehn Prozent.
Schneller als der Wettbewerb
Dieses Wachstum lag nicht nur deutlich über dem Marktwachstum im Lebensmittelhandel insgesamt. Es lag auch deutlich über dem der Aldi-Schwestern, die auf 5,3 Prozent (Süd) und 5,5 Prozent (Nord) kamen. So gelang es Lidl erstmals im Jahr 2020 den Konkurrenten Aldi beim Wachstum zu überholen.
Rund 400 offene Akademiker-Stellen
Experten gehen davon aus, dass Lidl künftig zu einer expansiveren Filialpolitik zurückkehren wird. Die gut laufenden Geschäfte wirken sich auf jeden Fall auch auf das Angebot an Jobs aus. Allein für die Bereiche Marketing, Einkauf, Beratung, PR und Logistik sucht die Kette fast 400 neue Mitarbeiter, vom Supply Chain Manager bis hin zum Teamleiter Logistikzentrum.
Quelle: Handelsblatt, 22. September 2021