Logistik bietet stabile Jobaussichten

Des einen Leid ist häufiger Mal des anderen Freud. Und so dürfen Jobsucher durchaus Hurra schreien, wenn sie hören, was Christian Kille von der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services (SCS), über den akuten Mangel an Nachwuchs in der Logistik zu berichten weiß: "In kaum einer anderen Branche wächst die Beschäftigung so schnell wie in der Logistik", sagt der Fraunhofer-Experte: "Mehr als jedes zweite Logistikunternehmen klagt derzeit über den knappen Fachkräftemarkt". Ein bisschen Hurra schreien dürfen aber auch die Arbeitgeber in Deutschlands drittgrößtem Wirtschaftszweig. So prognostizierten die Branchenanalysten von Deutsche Bank Research der Logistikbranche erst jüngst dauerhaft gute Wachstumsaussichten von jährlich vier Prozent über das nächste Jahrzehnt.

Gut für die Beschäftigung, zumal sich der Arbeitsmarkt in der Branche als äußerst robust erwiesen hat. Trotz vieler Insolvenzen - die Quote liegt traditionell in der Logistik doppelt so hoch wie in anderen Bereichen - hielt sich der Stellenabbau in der Krise in Grenzen. Jetzt, im Aufschwung, suchen die Unternehmen händeringend nach Fachleuten - zum Beispiel nach Logistikplanern- und -managern. Was vielen Arbeitgebern allmählich Sorgen bereitet, sind zudem die Folgen der Demografie. "Die nachrückenden Alterskohorten sind zu klein, um die sich abzeichnende Lücke zu schließen", sagt die Studie der Deutschbanker.

Schon jetzt sind 35 Prozent der Berufskraftfahrer 50 Jahre oder älter. Und auch der Akademikeranteil an den 2,7 Millionen Beschäftigten ist mit 450.000 noch immer zu gering. Fazit von Deutsche Bank Research: Ausgebildete Spezialisten sind trotz 130 Hochschulen mit Logistik-Schwerpunkten noch immer rar. Ihre Prognose: Die Lücken werden die Unternehmen mit Quereinsteigern aus anderen Bereichen füllen müssen. (8. Dezember 2010)

Quelle: Deutsche Bank Research

Fachkräftemangel