Hintergrund ist die veränderte Nachfrage der Arbeitnehmer und Bewerber. „Es gibt inzwischen kein Vorstellungsgespräch mehr, in dem sich die Kandidaten nicht danach erkundigen, wie es bei uns mit der Balance von Arbeit und Privatleben aussieht“, sagte Personalchef Michael Kienle im Interview mit dem Handelsblatt. Als Unternehmen wolle man nun einen Rahmen setzen, um Arbeitszeit zu reduzieren und sie flexibler zu gestalten. Für eine Karriere bei L’Oréal sei eben weniger die Dauer der Anwesenheit, als das Arbeitsergebnis wichtig. „Wir legen Wert darauf, dass unsere Mitarbeiter mit modernen Arbeits- und Führungsmethoden vertraut sind und diese effektiv anwenden“, sagt Kienle.
Eingeführt hat L’Oréal außerdem ein Ampelsystem, das zeigt, in welchen Teams der Zeitaufwand über Gebühr hoch ist. Ab 16 Stunden pro Monat wechselt der Mitarbeiter in den gelben Bereich. Dann muss die Führungskraft mit ihm besprechen, wie er die Stundenzahl reduzieren kann. Das Unternehmen selbst hat unter anderem bei Meetings den Rotstift angesetzt – nach Aussage von Kienle der Zeitfresser Nummer 1. Außerdem habe man die Hierarchie verflacht, um schneller zu werden.
Quelle: Handelsblatt (kostenpflichtig)