Traditionell führten im Lünendonk-Ranking seit Jahren McKinsey und Boston Consulting Group das Feld an. Doch angesichts der massiven Veränderungen im Beratungsmarkt und der zunehmenden Intransparenz sah sich Lünendonk gezwungen, die Grundlagen für seine Bewertungen neu zu überdenken.
„Die Beratungstätigkeit sowohl internationaler als auch deutscher Anbieter im Auftrag großer beziehungsweise global agierender Kunden gestaltet sich seit einigen Jahren zunehmend grenzüberschreitend und aus unterschiedlichen Niederlassungen weltweit“, sagt Lünendonk. Ein Ranking ausschließlich nach Beratungsumsätzen in Deutschland sei daher nicht mehr sinnvoll und ausreichend detailliert abbildbar gewesen.
Immer weniger Beratungshäuser seien bereit, Zahlen zu veröffentlichen. Dabei aber enthielten die Umsatzangaben für Deutschland bisweilen Honorarumsätze, die deutsche Berater im Ausland getätigt haben. Andere Beratungshäuser verbuchten unter deutscher Flagge Honorarumsätze ausländischer Berater, nicht etwa, weil diese in Deutschland tätig geworden wären, sondern weil diese organisatorisch an die deutsche Sektion angegliedert seien.
Lünendonk zog jetzt die Konsequenz aus der von den Beratungshäusern auch durchaus bewusst forcierten Zahlenintransparenz. Unter dem Titel „Die Top 10 der deutschen Managementberatungen“ berücksichtigt das Marktforschungsinstitut ab sofort nur noch Beratungshäuser, die ihre Gründungshistorie und Kapitalmehrheit in Deutschland haben. Internationale Managementberatungen, die nicht in Deutschland ihren Hauptsitz haben und auch nicht die Mehrheit ihres Stammkapitals in Deutschland halten, werden künftig in alphabetischer Reihenfolge in einer gesonderten Liste geführt.
Die TOP 10 der deutschen Managementberatungen führt Roland Berger Strategy Consultants an. Das Beratungshaus setzte laut Lünendonk 2013 750 Millionen Euro um mit 2.700 Mitarbeitern. Auf Platz zwei folgt zeb.rolfes.schierenbeck aus Münster mit 169 Millionen Euro Umsatz und 844 Mitarbeitern. Platz drei belegt Simon Kucher & Partners aus Bonn – mit 152 Millionen Euro Umsatz und 680 Mitarbeitern.
Die zehn größten Managementberatungen Deutschlands setzten 2013 insgesamt 1,7 Milliarden Euro um, ermittelte Lünendonk. Dabei hätten gleich acht Häuser gegenüber 2012 ihren Umsatz steigern können – und zwar im Schnitt um 12,2 Prozent. Jeden vierten Umsatzeuro erzielten sie dabei mit ausländischen Kunden. Auch die Mitarbeiterzahlen hätten sich im Vergleich zu 2012 nach oben entwickelt. Mit durchschnittlich 8,1 Prozent mehr Mitarbeitern beschäftigen die Top10-Beratungen rund 7.000 Mitarbeiter. Die Zahlen sollen 2014 weiter wachsen: 18 Prozent ihrer Mitarbeiterzahlen wollen die Häuser im Schnitt neu rekrutieren. Zwölf Prozent davon entfallen auf die übliche Fluktuation.
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