Die gerichtliche Aufarbeitung der Luxleaks-Affäre geht in eine neue Runde: Entgegen früherer Behauptungen entlastete PwC-Mitarbeiter Raphael Halet den Journalisten Edouard Perrin durch seine Aussage, er selbst habe die Dokumente ausgewählt und weitergeleitet. Der Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft habe erst nach einem Fernsehbericht verstanden, wie das so genannte Steuerruling Konzernen ermöglichte, in Luxemburg kaum Steuern zu bezahlen. Daraufhin habe er es als Bürger für seine Pflicht gehalten, Dokumente weiterzugeben. Neben Halet ist noch PwC-Mitarbeiter Antone Deltour angeklagt.
Neues über die Steuerpraktiken des Landes Luxemburg gab es in dem Verfahren bislang nicht zu erfahren. Der zuständige und mittlerweile pensionierte Steuerbeamte Marius Kohl hatte aus gesundheitlichen Gründen nicht ausgesagt, sein Chef Guy Heintz, Leiter der Steuerbehörde, wiederholte nur bekannte Tatsachen, bei allen anderen Fragen nach Genehmigungen und Praktiken wich er aus und berief sich auf das Steuer- und Berufsgeheimnis.
Quelle:Luxemburger Wort, 29. April 2016