In der Pause nebenbei Mails checken oder im Internet recherchieren? Ode schnell ein Sandwich am PC futtern und dabei die Präsentation für das nächste Meeting querlesen? Auf Dauer keine gute Idee, warnen Experten. Zu einem produktiven Arbeitstag gehört auch bewusste Erholung in der Pause, schreibt die Deutsche Handwerkszeitung. „Eine Pause führt dazu, dass man danach mit einer höheren Genauigkeit und einer besseren Konzentration der Arbeit nachgehen kann", zitiert die Redaktion den Experten Fabian Krapf vom Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) in Konstanz. Die Zeit sei sinnvoll investiert, so Krapf: Im Ergebnis seien die Arbeitsprozesse danach effektiver als ohne Pause.
Pause als „To-Do“ eintragen
Damit Ihr rechtzeitig wieder auftankt, hat die Redaktion mithilfe von Experten ein paar nützliche Tipps für echte Erholungspausen zusammengestellt. Nicht wenige Selbstständige und Beschäftigte seien von ihren Aufgaben im Joballtag derart vereinnahmt, dass sie glauben, keine Zeit für Pausen zu haben, sagt Johannes Wendsche von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua). Wer dazu neigt, vor lauter Hektik seine Pausen ständig zu verschieben oder komplett zu vergessen, sollte sie deshalb am besten gleich morgens als festen Punkt auf der To-Do-List eintragen.
Weg vom Schreibtisch
Um mental abzuschalten, solltet Ihr zum Essen den Schreibtisch verlassen. Das hilft nicht nur zu entspannen, sondern ist auch gesünder: Britische Forscher haben herausgefunden, dass Essen vor dem Bildschirm nicht sättigt – die Studienteilnehmer fühlten sich sogar eher hungriger, schreibt die Deutsche Handwerkszeitung. Unkontrolliert zu futtern, schadet auf Dauer Figur und Gesundheit. Gerade, wer den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzt, sollte Pausen zudem nutzen, um sich etwas Bewegung zu verschaffen. Auch Musik hören oder ein Kurzschlaf können erholsam sein – allerdings nicht länger als 15 Minuten, sagt Gesundheitsberater Krapf und empfiehlt, sich im Zweifelsfall den Wecker zu stellen.
Bewusst entspannen
Bereits einfache, kleine Achtsamkeitsübungen können das Stresslevel senken. Oft reiche es schon, bewusst ein- und auszuatmen und dem Atem im Körper nachzuspüren, so Fabian Krapf. Gerade bei Bildschirmarbeit sollte man nach etwa einer Stunde jeweils eine Kurzpause machen. Wer mag, könne eine längere Mittagspause auch für private Besorgungen nutzen – aber bitte nicht unter Zeitnot: „Wer aus welchen Gründen auch immer zu spät dran ist, hat keine gute Pause, sondern richtig ungesunden Druck“, warnt Krapf.
Gut zu wissen: Auf Pausen habt Ihr einen gesetzlichen Anspruch. Wer länger als sechs Stunden tätig ist, darf 30 Minuten pausieren, bei mehr als neun Stunden sind es 45 Minuten Pause. Die Arbeitsunterbrechung kann gestückelt werden, allerdings muss eine Pausenphase mindestens 15 Minuten betragen. Kaffee- oder Raucherpausen über die reguläre Pausenzeit hinaus zählen nicht zur Arbeitszeit.
Quelle: Deutsche Handwerkszeitung