Gute Nachrichten für alle, die eine Karriere bei McKinsey anstreben, aber nicht unbedingt über einen glänzenden Hochschulabschluss verfügen. Studium mit Bestnote und Promotion wie früher sind heute nicht mehr die entscheidende Qualifikation, um bei McKinsey einsteigen zu können. „Fast 40 Prozent kommen aus der Industrie und haben operative Erfahrungen“, erklärt Baur und zielt damit auf Wechselwillige aus anderen Industrien ab. Auch der Austausch zwischen Start-ups und McKinsey sei intensiver geworden. Geblieben ist aber das Leistungsprinzip up-or-out. Wer ab einem gewissen Alter nicht bis zur Partnerschaft aufgestiegen ist, muss gehen. Baur räumt aber ein, dass auf dem Weg nach oben durchaus Pausen möglich sind und man schon mal ein Jahr länger auf einer Karrierestufe verharren darf.
Wichtig sei es, dass sich der Betreffende weiterentwickelt, so die Erwartungshaltung. Mittelmaß könne sich McKinsey nicht leisten, formuliert Baur klar. Die Mitarbeiter müssen sich auf den Themenfokus Digitalisierung samt einer tiefen Branchenexpertise einstellen, aber auch auf neue Beratungsmodelle. Ein Beispiel sei das Joint Venture mit Lufthansa Technik. Außerdem investiert McKinsey in eigene Datenplattformen und plant Übernahmen. Die vielfach beschworene Konkurrenz der großen Wirtschaftsprüfer, die verstärkt in die Strategieberatung drängen, sieht der McKinsey-Chef allerdings nicht: Wirtschaftsprüfung sei ein starres Modell mit vorgegebenen Regeln – und Topmanagementberatung genau das Gegenteil. „Die beiden Welten passen eigentlich nicht zusammen“, sagte Baur gegenüber dem Handelsblatt. „Es hat ja einen Grund, dass wir keine Prüfungsgesellschaft kaufen.“
Quelle:Handelsblatt, 22. September 2015
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