Miele baut Jobs ab und auf

Die Marke Miele stand bisher für Weiße Ware von überragender Langlebigkeit und Qualität. Jetzt will das Familienunternehmen auch kostengünstigere Haus- und Profigeräte herstellen und mit Smart Home-Innovationen wachsen.  

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Gütersloh schien über Jahrzehnte das gallische Dorf in einem von asiatischen Billig-Spül- und Waschmaschinen okkupierten Markt zu sein. Das Familienunternehmen Miele vermied es bewusst, allzu viele Werkteile aus China & Co in seine Weiße Ware einzubauen, wohlwissend, dass die qualitätsbewusste Kundschaft es der Marke nie verziehen hätte, wenn sich ihr teuer bezahlter  Miele-Wäschetrockner statt erst nach 20, bereits nach 10 oder 15 Jahren von ihnen verabschiedet hätte.

Dann kam McKinsey ins Haus und verpasste dem Traditionsunternehmen, das 2019 seinen 120.ten Geburtstag feierte, eine neue Strategie: Künftig sollen im Miele-Werk in Polen auch weniger teure Hausgeräte vom Band laufen. Der Grund für den Strategiewechsel: Miele will Kosten einsparen und gleichzeitig im Wettbewerb mit Bosch, Siemens, AEG, Dyson und Samsung preislich besser mithalten können. Das Umdenken hat typische McKinsey-Konsequenzen: Miele baut weltweit 1.070 von derzeit 20.000 Jobs ab, darunter 240 Jobs in Deutschland. Gleichzeitig kurbelt Miele nach eigenen Angaben die größte Wachstums- und Innovationsoffensive seiner Geschichte an. Beim Thema Smart Home ist das Unternehmen offenbar schon heute in vielen Feldern Vorreiter.

 

Quellen: Miele, Handelsblatt, FAZ