Mit der klassischen Karriere ist es vorbei

Das alte Modell des "linearen Aufstiegs" passe in Zeiten der Krise wohl nicht mehr in die Welt, erklärte der Personalvorstand der Deutschen Telekom, Thomas Sattelberger, gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die Perspektive der Zukunft seien Wissens-, Projekt- und Freelancer-Karrieren.

Das "Lebensunternehmertum  für die eigenen Fähigkeiten" könnte zum Schlüssel für die junge Generation werden, sagte Sattelberger in der F.A.S.  "Früher stand das ungebrochene Wachstum der Wirtschaft außer Frage und damit auch die Karriere des Einzelnen." In Zeiten der Krisen sei aber zu fragen, ob das alte Modell des linearen Aufstiegs noch in die Welt passe. Zumal auch die Konkurrenz an den Hochschulen hoch sei: "Wir sind in der breitakademisierten Wissensgesellschaft angekommen."

Sattelberger sieht für die Generation der 30Jährigen unterschiedliche Wege und Möglichkeiten: Für exzellente Experten biete sich die Wissenskarriere an, in Unternehmen dagegen seien Projektkarrieren denkbar, da sich die festgefügten Strukturen in Unternehmen immer mehr auflösten, es anstelle von Arbeitsplätzen eben Projekte gebe. Zu denken sei auch an "Laufbahnpfade", die unternehmerische Start-ups oder soziales Engagemnet zum Thema hätten.

Insgesamt werde es in der Gesellschaft eine wachsende Zahl von Freelancern geben, nicht nur aus wirtschaftlichen Zwängen heraus, sondern auch um sich die Freiheit zu wahren. Für sie sei es angezeigt, zum "Wissenskapitalisten" zu werden, um mit einem Expertise-Portfolio unterschiedliche Kundschaften bedienen zu können. Nach Ansicht Sattelbergers ist durch die Krisen der Glaube an die Omnipotenz der Wirtschaft nachhaltig gestört: Jetzt zähle für die Menschen, was sie selbst gestalten könnten. (7. Juni 2010)

Quelle: F.A.S.

Zukunft der Arbeitswelt