Mit diesen Gehalts-Bonbons ist 2020 zu rechnen

Arbeitnehmer können sich auf ordentliche Gehaltserhöhungen freuen, meldet die Unternehmensberatung Mercer. Allerdings treten erste Branchen konjunkturbedingt schon auf die Bremse.

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Für ihre Analyse hat die Unternehmensberatung ihre Vergütungsdatenbank mit weltweit 15 Millionen Stelleninhabern angeworfen. Danach kommt Mercer zu der Erkenntnis, dass der  nominale Gehaltszuwachs 2020 in Deutschland bei rund drei Prozent liegen wird. Zieht man die voraussichtliche Inflationsrate von 1,7 Prozent ab, werden die Berufstätigen im Schnitt also 1,3 Prozent mehr verdienen.

„Vor dem Hintergrund der jüngsten Tarifabschlüsse in der chemisch-pharmazeutischen Industrie sowie den aktuellen Herausforderungen beispielsweise in der deutschen Automobilindustrie werden die tatsächlichen Grundgehaltssteigerungen für einzelne Bereiche wohl eher niedriger ausfallen und andere Komponenten wie zusätzliche Urlaubstage oder Langzeitkonten eine größere Rolle spielen“, schränkt Thomas Gruhle, Vergütungsexperte bei Mercer in Deutschland, die Ergebnisse ein. „Insgesamt wird die Investitionsbereitschaft der deutschen Unternehmen durch internationale Handelskonflikte, den Brexit und die politische Konstellation in Deutschland gedämpft“, so Gruhle weiter. Dies führe dazu, dass die Unternehmen auch bei den Personalausgaben vorsichtiger seien, was sich in den stabilen Gehaltssteigerungen auf Vorjahresniveau von etwa drei Prozent zeigte. 90 Prozent der Unternehmen planen Gehaltserhöhungen, so schreibt Mercer, anhand der individuellen Leistung ihrer Mitarbeiter, die Performance der Organisation spielt zu 57 Prozent eine Rolle. Die Dauer der Unternehmenszugehörigkeit hat hingegen kaum (nur zu drei Prozent) Einfluss auf die Gehaltsentwicklung der einzelnen Mitarbeiter.

Sowohl Fachkräfte als auch Führungskräfte können mit einer geplanten Gehaltserhöhung in Höhe von durchschnittlich drei Prozent rechnen. Trotzdem wird man in Bereichen, in denen Spezialisten Mangelware sind, auch deutlich höhere Gehaltssteigerungen beobachten können. „In den Bereichen Engineering & Science, Sales & Marketing sowie im Technologiesektor sind Mitarbeiter besonders schwierig zu rekrutieren und an die Organisation zu binden. Entscheidend für die Unternehmen ist es daher, die Vergütungsstruktur so anzupassen, dass sie wettbewerbsfähig ist und sowohl den Mitarbeitern als auch den Unternehmen eine entsprechende Flexibilität bietet“, stellt dazu Thomas Gruhle fest.

Jobguide-Tipp: Den eigenen Mangelwaren-Status ermitteln und den Gehaltswunsch im nächsten Gehaltsgespräch entsprechend anpassen. Wer sich zu den gefragten Pflänzchen zählt, kann ruhig mit mehr als drei Prozent in die Gehaltsverhandlung gehen.

 

Quelle: Mercer