Das neue Berufsbild ist in den USA entstanden. Dabei handelt es sich um eine Weiterbildung der Association of Certified Fraud Examiners, die auch hierzulande eine Regionalorganisation hat. Bei dem Verein können Interessenten ein entsprechendes Zertifikat erwerben. Dafür müssen Bewerber zwei Jahre Berufserfahrung und drei Empfehlungsschreiben mitbringen, um sich dann durch ein 2.000 Seiten starkes Handbuch zu arbeiten. Danach gibt es eine Fachprüfung, in Vollzeit ist das in vier bis sechs Wochen zu schaffen.
Das Besondere an der Ausbildung: Die Ermittler, die bei Verdachtsfällen von Geldwäsche, Korruption und ähnlichen aktiv werden, müssen Know-how in Sachen Wirtschaft mitbringen. Das passt vor allem bei Wirtschaftsprüfern, aber auch Beratern, denen aber wiederum die Ermittlungserfahrung fehlt. Schließlich dürfen die Ermittler nicht zu forsch vorgehen, um die Täter nicht auf sich aufmerksam zu machen. Briten, Franzosen und Amerikaner setzen die Spezialisten in Unternehmen schon länger ein, in Deutschland gibt auch Stellen. Allerdings sind sie noch nicht so leicht zu finden.
Quelle: FAZ, 11. Juni 2016