Neues Spezialfeld für Einkäufer

Die Papierfabrik Scheufelen, die Brauerei Bürgerbräu Naila und die Riedenburger Pappenfabrik mussten vorübergehend in die Insolvenz, die Bremerhavener Schichau Seebeck Werft ereilte sogar der Pleitetod. Der Grund: Die Unternehmen kamen nicht mit den schwankenden Rohstoffpreisen zurecht und gerieten in finanzielle Schieflagen. Große Konzerne wie BMW, Siemens, VW oder Miele haben ihr Rohstoffmanagement professionalisiert, um genau in diese Falle nicht zu laufen. Für Einkäufer und Logistiker tut sich hier ein neues, für die Unternehmen manchmal sogar überlebenswichtiges Feld auf: Ein Rohstoffmanagement, bei dem Einkauf und Produktion eng zusammenarbeiten, um den Rohstoffmix optimal an die volatilen Märkte anzupassen.

Wie wichtig so etwas sein kann, zeigt auch der Puzzle-Hersteller Ravensburg. Trotz immenser Nachfrage wird er rote Zahlen schreiben, weil die Preise für Altpapier, Grundmaterial der Puzzleteilchen, von 50 Euro je Tonne auf derzeit 120 Euro explodiert sind. Nach einer Studie der Einkaufsberatung Inverto gehen fast drei Viertel der befragten Vorstände und Einkaufsleiter bis 2011 von steigenden Rohstoffpreisen aus. Welche Chancen Rohstoffspezialisten haben, hat Inverto ebenfalls in der Umfrage herausgefunden: Nur 19 Prozent haben Spezialisten, die sich mit Preisabsicherung, alternativen Lieferanten und Märkten beschäftigen. (4. November 2010)

Quelle: Handelsblatt, Wirtschaftswoche

Rohstoffmanagement