Die Ökobilanz des Sportartiklers Puma soll die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers testieren, sagt Jochen Zeitz, der als Puma-Chef und künftiger Vorstand der Puma-Mutter PRP schon seit einem Jahr mit der "Clever Little Bag" die Vorteile ökologischen Handelns propagiert. Mit der wiederverwendbaren Schuhtasche würden Abfallmengen und Kohlendioxidausstoß deutlich verringert. Genau das, Kohlendioxidemission und Wasserverbrauch, will Zeitz für den Puma-Konzern nun visualisieren und die Umwelteffekte der gesamten Wertschöpfungskette monetär bewerten.
Für Logistiker und Supply-Chain-Manager ein spannendes Experiment: Denn die ökologische Gewinn- und Verlustrechnung soll auch Effekte bei den Lieferanten einbeziehen. 2010 kosteten Fertigung und Transport der Puma-Waren allein 94,4 Millionen Euro an CO2 und Wasser, angefangen beim Baumwollbauern und Rinderzüchter bis hin zum direkten Zulieferer. 47 Millionen fielen für Kohlendioxid, 47,4 Millionen Euro für Wasser an, Puma musste davon allein 7,4 Millionen tragen. Das zeigt deutlich, wo das Gros der Kosten anfällt und ist Grund für Zeitz, die Vorproduktion ebenfalls mit einzubeziehen.
Pumas Ansatz geht damit weiter als andere Ansätze von Ökobilanzen, auch wenn etwa der Nachhaltigkeitsindex für börsennotierte Unternehmen im Zuge des Dow Jones Sustainability Index soziale Komponenten ebenfalls einbezieht. Zeitz Ziel: "Die Werte bieten dem Management und den Anteilseignern die Möglichkeit, die Effekte ihrer Entscheidung für die Umwelt besser nachzuvollziehen und zu vergleichen." Dass mit der nachhaltigen Unternehmensentwicklung ein PR-Effekt einhergeht, ist unbestritten. Fest steht, dass andere Konzerne wie BASF, Daimler, Siemens und Coca-Cola sich schon nach den Erkenntnissen und Erfahrungen erkundigt haben. (7. Juli 2011) Quelle: FAZ