Nicht Lux Leaks, sondern die Panama Papers brachten die Europäische Kommission auf den Plan. Bei diesen illegalen Offshore-Konstrukten hatten Banken und Anwälte eine unrühmliche Rolle gespielt. Sie suchten für Mandanten Außenstehende außerhalb der EU, deren Namen dann in den Gründungspapieren einer Stiftung in Panama stand. Das Geld wiederum kam von Geldgebern aus der EU, die dann auf Nachfrage der Steuerbehörden zu Kontoinhaberschaft, zur wirtschaftlichen Berechtigung und zu den Vollmachten wahrheitsgemäß sagen konnten, dass sie mit der Stiftung nichts zu tun hatten. Mit einem Gesetzesvorhaben will die Kommission nun gegen diese Steuerflucht vorgehen und dabei Banker, Anwälte und auch Wirtschaftsprüfer in die Pflicht nehmen. Die Idee: Sie sollen „potenziell aggressive“ Steuerdeals melden.
Damit bekämen die Behörden von Steuervermeidungsstrategien Wind, noch ehe sie in Kraft träten. Stimmen sowohl die EU-Staaten als auch das Europaparlament zu, machen sich Banker, Anwälte und Wirtschaftsprüfer sowie alle weiteren an fragwürdigen Steuerdeals Beteiligten strafbar, wenn sie das Vorhaben nicht melden.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, 19. Juni 2017