Prüferbranche vor großen Veränderungen

Die neuen Regularien der EU mischen den Prüfermarkt auf und verändern die Strukturen, schreibt die FAZ. Während die Big Four weiterhin um Prüfungsaufträge von DAX 30-Konzernen konkurrieren, können die nachfolgenden mittelständischen Prüfungsgesellschaften auf Beratungsaufträge hoffen.

 

Künftig müssen alle rund 1.400 Unternehmen von öffentlichem Interesse ihre Prüfungsaufträge alle zehn Jahre neu ausschreiben. Das sind rund 850 börsennotierte Gesellschaften sowie Banken und Versicherungen. Schon jetzt arbeiten die großen Wirtschaftsprüfer daran, sich von diesen neu auszuschreibenden Prüfungsmandaten einen großen Teil zu sichern. Das Gros der Dax 30-Mandate teilen sich derzeit noch PwC und KPMG weitgehend auf. Zu Recht rechnen sich nun auch Deloitte und EY Chancen aus, weil sie allein von der Größe her in der Lage sind, DAX-Konzerne zu prüfen. Ein solches Mandat bindet oft mehrere Hundert Mitarbeiter.

Kleinere Gesellschaften bemühen sich dagegen erst gar nicht, weil ihnen die Kapazitäten fehlen. Ihre Chancen liegen im Beratungsgeschäft. Hier schreibt die EU den Wirtschaftsprüfern eine striktere Trennung zwischen Beratung und Prüfung vor. Kleinere Gesellschaften registrieren daher schon zunehmend Testaufträge für Beratungen von Konzernen. Insgesamt sehen die Prüfer im Beratungsgeschäft das größte Wachstumspotenzial, hier insbesondere in der Rechts- und Steuerberatung.

Quelle: FAZ. 1.Juli 2014