So brachte der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Gerhard Schick, einen Fraktionsantrag ein. Der fordert die Bundesregierung auf, die Geschäftsleitung der FMS anzuweisen, die betroffenen PwC-Prüfer von der Verschwiegenheitspflicht zu entbinden. Damit könnte sich PwC nur noch schwer weigern, den vor wenigen Wochen fertig gestellten berufsrechtlichen Untersuchungsbericht der Wirtschaftsprüferkammer freizugeben. Der sollte mögliche Ursachen für die Verfehlung auflisten. Für PwC steht damit zweierlei auf dem Spiel: Kommt das Überwachungsgremium des Finanzmarktstablisierungsfonds, in dem Schick sitzt, nach einer dann folgenden Anhörung der damaligen PwC-Prüfer Sven Hauke und Carolin Dilger zu dem Schluss, dass sich die Prüfer nicht weiter eignen sollten, verliert PwC das Mandat.
Hinzu kommt der Imageschaden: Schließlich hat PwC an der Bankenkrise kräftig mitverdient und allein 30 Millionen Euro der vom Staat ausgegebenen 100 Millionen Euro kassiert. Im Oktober 2011 hatte die Wirtschaftsprüferkammer ein berufsrechtliches Verfahren gegen PwC eingeleitet, dessen Ergebnis das Unternehmen nicht kommunizieren möchte. Außerdem schweigt es sich über Konsequenzen für die beiden Prüfer aus und sagt nur, dass das Verfahren abgeschlossen sei.
Quelle:
Handelsblatt, 17. Mai 2013, Printausgabe Seite 30