PwC: Das Schweigen der Wirtschaftsprüfer

Als die Wirtschaftsprüfer von PwC per Unterschrift ihr Testat für den Jahresabschluss 2010 der FMS-Wertmanagement gaben, ahnte noch keiner, dass die Prüfer bei der Bad Bank der Hypo Real Estate eine Fehlbuchung von 55 Milliarden Euro übersehen hatten. Die Ursachen des Super-Gaus, der Finanzwelt und Politik aufschreckte, liegen zwar im Dunkeln, aber das könnte sich jetzt ändern, schreibt das Handelsblatt. Die Grünen streben an, über die Bundesregierung die PwC-Prüfer von der Schweigepflicht zu entbinden.

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So brachte der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Gerhard Schick, einen Fraktionsantrag ein. Der fordert die Bundesregierung auf, die Geschäftsleitung der FMS anzuweisen, die betroffenen PwC-Prüfer von der Verschwiegenheitspflicht zu entbinden. Damit könnte sich PwC nur noch schwer weigern, den vor wenigen Wochen fertig gestellten berufsrechtlichen Untersuchungsbericht der Wirtschaftsprüferkammer freizugeben. Der sollte mögliche Ursachen für die Verfehlung auflisten. Für PwC steht damit zweierlei auf dem Spiel: Kommt das Überwachungsgremium des Finanzmarktstablisierungsfonds, in dem Schick sitzt, nach einer dann folgenden Anhörung der damaligen PwC-Prüfer Sven Hauke und Carolin Dilger zu dem Schluss, dass sich die Prüfer nicht weiter eignen sollten, verliert PwC das Mandat.

Hinzu kommt der Imageschaden: Schließlich hat PwC an der Bankenkrise kräftig mitverdient und allein 30 Millionen Euro der vom Staat ausgegebenen 100 Millionen Euro kassiert. Im Oktober 2011 hatte die Wirtschaftsprüferkammer ein berufsrechtliches Verfahren gegen PwC eingeleitet, dessen Ergebnis das Unternehmen nicht kommunizieren möchte. Außerdem schweigt es sich über Konsequenzen für die beiden Prüfer aus und sagt nur, dass das Verfahren abgeschlossen sei.

Quelle:

Handelsblatt, 17. Mai 2013, Printausgabe Seite 30