Rund 1.200 Neueinstellungen tätigte der deutsche Marktführer der Wirtschaftsprüferszene PwC im vergangenen Jahr. Rund zehn Prozent davon gingen auf das Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm des Unternehmens zurück. Jedes Mal, wenn ein Mitarbeiter eine Empfehlung ausspricht, die am Schluss in einer Neueinstellung mündet, prämiert die PwC-Personalabteilung den Tippgeber mit einem neuen iPad oder einer Geldprämie.
„Wir wollen damit das Engagement unserer Mitarbeiter honorieren“, sagte Folke Werner, Leiter Recruiting bei PwC dem Handelsblatt. Das Dankeschön kommt nicht von ungefähr. Denn wenn Mitarbeiter andere Personen empfehlen, tragen sie in dem Moment eine Verantwortung für alle Beteiligten, für die empfohlene Person, den eigenen Arbeitgeber und für sich selbst. Bewerbungen können schließlich auch schief gehen. Mit der Zehn-Prozent-Quote liegt PwC knapp über dem bundesdeutschen Durchschnitt von neun Prozent. In den USA hingegen macht der Anteil der Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme an den Neueinstellungen nach Angaben des Recruitingportals Jobvite im Schnitt fast 40 Prozent aus.
Derzeit kommen in Deutschland über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg bei Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programmen auf sieben Empfehlungen drei Einstellungen. Laut Handelsblatt eine gute Quote im Vergleich zu anderen Instrumenten. Sie sind zudem nicht nur billiger, sondern zahlen sich auch langfristig aus: Auf diesem Wege eingestellte Mitarbeiter bleiben nach Erkenntnissen von Arnim Trost, Professor für Personalmanagement an der Hochschule Furtwangen oft länger im Unternehmen als andere. Zu finden sind diese Programme dort, wo die Konkurrenz um Mitarbeiter groß ist: in der IT, bei Beratungen oder Personaldienstleistern.
Quelle: Handelsblatt, 12. März 2014, Printausgabe, Seite 54