Jochen Rölfs galt in der Bankenwelt als sichere Adresse für besonders schwierige Restrukturierungs- und Sanierungsfälle. Der Selfmademan aus Wuppertal hatte 1979 in Düsseldorf eine Steuerberatungskanzlei gegründet, die er innerhalb von drei Jahrzehnten zu einer der bedeutendsten deutschen Wirtschafts- und Beratungsgesellschaft mit 700 Mitarbeitern und rund 100 Millionen Euro Umsatz ausbaute. Wie viele andere mittelständische Unternehmerpersönlichkeiten auch, soll Rölfs es jedoch verpasst haben, einen Nachfolger aufzubauen.
Hauptproblem für seinen Nachfolger Gröning soll es laut Manager-Magazin jetzt sein, dass das Unternehmen „völlig auf den Gründer zugeschnitten“ gewesen sei. Zum einen fehle zurzeit eine starke Führungspersönlichkeit in der Topetage, die in der Lage wäre, die unterschiedlichen Sparten – Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Rechtsberatung – im Sinne eines von Rölfs angestrebten integrierten, multidisziplinären Ansatzes unter einem Dach zu vereinen und deren Akteure zugleich ausreichend an die Kandare zu nehmen. Zum anderen sei unklar, wie die Lücke, die Rölfs im Geschäft mit Restrukturierungs- und Sanierungsberatung hinterlassen habe, geschlossen werden könne.
Bei RölfsPartner hält man dagegen, Jochen Rölfs habe bereits Ende 2011 die Führung der Gruppe einem vierköpfigen Executive Management Board übergeben, dessen Vorsitzender Klaus Gröning sei. Die Zusammenarbeit sei bereits eingespielt.
(August 2012) Quelle: Manager-Magazin