Der Fall Itellium belegt damit eindeutig, dass sich Kandidaten in der IT-Beratung genau aussuchen sollten, wo sie hingehen. 2009 war das Unternehmen im Zuge der Karstadt-Pleite in die Insolvenz gegangen. Im Oktober 2012 erfolgte die zweite Pleite, weil es nicht gelungen war, sich im Geschäft mit externen Kunden zu etablieren. Dass es mit Rödl Consulting im Rücken so schnell in die Zahlungsunfähigkeit ging, nimmt die Branche verwundert zur Kenntnis.
Dahinter stehen schließlich der renommierte Wirtschaftsprüfer Rödl & Partner, der seit geraumer Zeit seine Beratungskompetenz ausbaut und in seiner Beratungstochter konzentriert. Buchhalterisch und wirtschaftlich hätte Rödl daher Itellium eindeutig bewerten können. Die waren aber auch vorsichtig angetreten und hatten auf einen Patronatsvertrag, der Gelder aus dem Haupthaus gesichert hätte, verzichtet. Als es bei Itellium auch daran hakte, zusätzliche Aufträge zu akquirieren, reichte der Überbrückungskredit nicht mehr aus – und weil Rödl auf eine Bürgschaft verzichtete, war das Ende besiegelt. Jetzt kümmert sich ein Insolvenzverwalter um Itellium und dürfte das Haus zerschlagen. Als lukrativ gilt eine mögliche Kooperation einer von Itellium entworfenen Integrationsplattform für mobiles Bezahlen mit dem Zahlungsanbieter Paypal.
Quelle: Computerwoche, 5. August 2013, Printausgabe