Roever Broenner Susat schluckt Haag Eckhard Schoenpflug

Das Übernahme- und Fusionsfieber in der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberaterbranche hält weiter an. Jetzt übernahm die Hamburger RBS Roever Broenner Susat GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft den Frankfurter Wettbewerber Haag Eckhard Schoenpflug, meldet die FAZ.

Für die FAZ reiht sich die Übernahme in eine Reihe von Fusionen ein, mit „denen die mittelständischen Prüfungsgesellschaften versuchen, Anschluss an die marktführenden Prüfer zu halten“. Vor allem im medienwirksamen Feld der Prüfung von Unternehmen öffentlichen Interesses deckten die Big Four, PwC, KPMG, EY (früher: Ernst & Young) und Deloitte, 90 Prozent des Markts ab. Dahinter stehen, sozusagen als Verfolgerfeld, 15 bis 20 mittelständische Unternehmen, die sich darum bemühen, weiterhin in diesem Markt mit einem Fuß in der Tür zu bleiben. RBS Roever Broenner Susat rangiert mit einem Jahresumsatz von 74 Millionen Euro laut Marktforscher Lünendonk auf Platz zehn in der Liste der größten deutschen Wirtschaftsprüfer.

 

Mit der Übernahme will RBS seine Kompetenzen als Prüfer im Finanzbereich ausbauen. Weniger relevant sei die Umsatzsteigerung durch die Übernahme – Haag Eckhard Schoenpflug mit drei Millionen Euro Umsatz verschwindet als Marktteilnehmer –, wichtig sei vor allem die gestiegene Zahl der Mitarbeiter sowie die hinzugewonnenen Mandate. „Die Verfolger der großen Vier müssen über Branchenexpertise in ihren Nischen punkten, sonst verlieren sie völlig“, sagte RBS- Partner und Vorstand Jost Wiechmann der FAZ. Diese Kompetenz habe man durch die Übernahme in Frankfurt so ausgebaut, dass RBS jetzt für den Finanzsektor nach den großen Vier die Nummer fünf sei. 

Quelle: FAZ, 9. Januar 2014, Printausgabe Seite 15