Schon vor drei Jahren hatten beide Häuser am Verhandlungstisch gesessen. Doch Roland Berger ließ 2010 den Zusammenschluss in letzter Minute platzen, weil er wohl nicht wirklich daran glaubte, dass sein Name und damit sein Lebenswerk die Fusion überdauern würde. Dabei hatte man sich angeblich bereits damals auf „Roland Berger Deloitte Strategy Consultants“ als Arbeitstitel für die neue amerikanisch-deutsche Koproduktion geeinigt. „Ein Zusammenschluss von Deloitte und Roland Berger macht nach wie vor Sinn“, sagte Dietmar Fink, Professor für Unternehmensberatung an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg der Wirtschaftswoche.
In Deutschland hinkt Deloitte den beiden nationalen Marktführern der Wirtschaftsprüferszene PwC und KPMG mittlerweile nicht nur im Prüf-, sondern auch im Beratungsgeschäft hinterher. KPMG kaufte in den letzten Monaten eine Spezialboutique nach der anderen. Roland Berger Strategy Consultants hingegen nahm zuletzt viel Geld in die Hand, um sein lückenhaftes internationales Netzwerk zu stärken. Beide reagieren auf eine veränderte Erwartungshaltung seitens der Kunden: Die Auftrageber von Großberatungen erwarten ein wahrhaft globales Netzwerk und zugleich tiefste Expertise auf allen möglichen Spezialgebieten. Diese Erwartungshaltung wird zukünftig allen Beratungshäusern die Fähigkeit abfordern, sich mit anderen zusammenzuraufen.
(0|2013) Quellen: FAZ, Wirtschaftswochehttp://blog.wiwo.de/die-consultanten/2013/03/26/roland-berger-und-deloitte-flirten-wieder-miteinander/