Wer im Vorstellungsgespräch sitzt, möchte sich natürlich als Traumkandidat präsentieren. Doch nicht immer ist die Jobvergangenheit so traumhaft, wie man sie sich gewünscht hätte. Viele Unternehmen bauen immer mal wieder Personal ab, Firmen gehen pleite oder der Arbeitsplatz wird umstrukturiert. Viele Arbeitnehmer nehmen daraufhin übergangsweise Stellen unterhalb ihrer Qualifikation an, jobben bei Starbucks oder sind einfach nur arbeitslos. Wer dann ein Vorstellungsgespräch auf eine Position ergattert, mit der er an seine alte Laufbahn anknüpfen könnte, ist oft unsicher, wie er diese wenig beeindruckenden beruflichen Phasen ansprechen soll. Das US-Management-Magazin Fastcompany hat dazu ein paar hilfreiche Tipps zusammengestellt.
Zunächst mal rät der zitierte Karrierecoach, innerlich zu seiner bisherigen Laufbahn zu stehen. Wer sich vor sich selbst für die vorhandenen oder nicht vorhandenen Erfahrungen schämt, macht auch nach außen keine gute Figur. Merke: Karrierewege mit Löchern, Umwegen oder Rückschlägen sind heutzutage keine Seltenheit mehr und nichts, wofür man sich schämen müsste. Es kommt einzig darauf an, wie man seine Zeit genutzt hat.
Wie immer im Bewerbungsgespräch braucht es auch für unglamouröse Zeiten eine gute Geschichte. Das heißt nicht, schön zu färben oder das Thema zu umschiffen, sondern zu berichten, was einem diese Zeit gegeben hat. Welche Fähigkeiten waren dort gefragt und passen die im Idealfall in irgendeiner Form zur angepeilten Position? Auch bei einem Barrista-Job bei Starbucks geht es zum Beispiel um Dienst am Kunden. Diese Erfahrung passt zu unendlich vielen „höherwertigeren“ Berufen. Auch Arbeitslosigkeit lässt sich ansprechen. Irgendwie sinnvoll die Zeit gefüllt? Bewerber sollten bedenken: Die Einladung zum Vorstellungsgespräch signalisiert doch, dass der potenzielle Arbeitgeber kein Problem mit der Arbeitslosigkeit hat.
Absolutes No go allerdings: Rumjammern und schlimmstenfalls voll Bitterkeit über die alte Firma herziehen. Besser: Auf ökonomische Erklärungen setzen. Wer berichten kann, dass die Branche 20 Prozent Mitarbeiter abgebaut hat, dass im Unternehmen jede dritte Stelle in seiner Ebene gestrichen wurde oder dass er sich aktiv für die angebotene Abfindung entschieden hat, nimmt dem Ganzen den Opfer-Stempel. Wer statt Lamentieren und Aufgeben auf einen unterklassigen Ersatzjob gesetzt hat, kann seine Entscheidung als Auszeichnung sehen – und sie mit breiter Brust auch so verkaufen.
Quelle:Fastcompany
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