Ende Januar soll in Leipzig die erste Filiale des russischen Discounters „TS Markt GmbH“, eine Tochter des Unternehmens Torgservis aus dem sibirischen Krasnojarsk, eröffnen. Geplant hat der Discounter zunächst 100 Standorte in Ostdeutschland und will mit seinem Billigsortiment Aldi, Lidl & Co. Konkurrenz machen.
In Russland hat das Konzept die beiden Gründer, die Brüder Wladimir und Sergei Schneider, auf Platz 25 der größten Einzelhändler katapultiert: Die Verkaufsräume gleichen Lagerhallen, verkauft wird von Paletten und aus Kisten, an Regalen, Licht und Heizung spart die Kette. Dabei will der russische Discounter mit seinem Sortiment aus etwa 1.500 bis 2.000 Produkten, ausschließlich Eigenmarken, 20 Prozent billiger als die Konkurrenz sein. Das erreicht die Kette durch eine effiziente Logistik, scharfe Verhandlungen mit den Lieferanten und Verzicht auf Premiumprodukte und verderbliche Waren.
Ob sich mit der Offensive des Einzelhandels-Spezialisten aus Russland kurz-, mittel- oder langfristig in Deutschland neue Jobchancen im deutschen Handel ergeben, wird sich erst noch erweisen müssen. Denn auch die etablierten Discounter hierzulande betreiben eine rigide Kostenpolitik und verhandeln hart mit ihren Lieferanten. Außerdem gibt es in Deutschland schärfere gesetzliche Anforderungen an Lebensmittel – und die Verdienste im Handel liegen deutlich höher als in Russland. Erste Probleme tauchten schon mit der Namensgebung auf. Die ersten geplanten Namen „Centwelt“ und „Mere“ scheiterten am Veto des Großhändlers für Haushalts- und Gartengeräte „Centi“ sowie der „Mera Tiernahrung GmbH“.
Quellen: Neue Zürcher Zeitung