Noch haben die Kartellbehörden und Aktionäre nicht zugestimmt, doch für Salesforce wäre es ein Megadeal. Der Marktführer für Customer-Relationship-Management-Software (CRM) plant, die auf den Datenaustausch spezialisierte Softwarefirma Mulesoft zu übernehmen.
Mulesoft hat eine Plattform entwickelt, auf der Unternehmen Daten zwischen verschiedenen Anwendungen und Geräten austauschen können und erleichtert Unternehmen diese mühsame Aufgabe durch Programmierschnittstellen. Der große Vorteil: Mulesoft verspricht seinen Kunden, Datenbanken, Programme und Hardware schneller miteinander verknüpfen zu können – unabhängig davon, ob sie in der Cloud oder im eigenen Rechenzentrum liegen.
Dafür will Salesforce das 20-fache des Mulesoft-Jahresumsatzes von 296 Millionen US-Dollar (2017) auf den Tisch legen und 6,5 Milliarden US-Dollar zahlen, das bedeutet einen Aufschlag von 36 Prozent auf den aktuellen Aktienkurs.
Inhaltlich ist der Deal sinnvoll. Der Anbieter von Software für die Pflege von Kundendaten Saleforce will zukünftig Unternehmen verstärkt bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse unterstützen, Mulesoft könnte hier helfen.
Doch trotz der guten Kaufofferte reagierten die Aktionäre bislang nur zögerlich: Mulesofts größtes Pfund war bisher die Neutralität, die bei einer Salesforce-Übernahme Makulatur wäre. Salesforce könnte künftig Software von Konkurrenten benachteiligen und Kunden daher ausbleiben, lautet die Befürchtung. Salesforce ist mit 18 Prozent Marktanteil am 34-Miliarden-US-Dollar-Markt mit CRM-Software Marktführer vor SAP (neun Prozent Marktanteil).
Quelle: Handelsblatt, 22. März 2018, Printausgabe Seite 21