Schweizer Berater müssen Consultants importieren

In der Schweiz wuchs das klassische Management-Consulting 2015 um 14 Prozent. 2016 soll es ähnlich gut weitergehen, schreibt die Handelszeitung. Das wirkt sich positiv auf die Beschäftigung aus.

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Die Prognose für die Schweizer Consultingbranche stammt aus der aktuellen Studie der Association of Management Consultants Switzerland, kurz ASCO. Sie befragte die Chefs der 65 größten Schweizer Unternehmensberatungen, die 90 Prozent des Marktes abdecken. 1,78 Milliarden Franken setzte die Branche mit Strategieberatung inklusive konzeptioneller und operativer Umsetzung um. In den großen Häusern mit mehr als 50 Beschäftigten setzt ein Berater 297.000 Franken pro Jahr um, bei den kleineren sind es 245.000 Franken.

Deutlich wird, dass die Konzentration der Branche zunimmt. Die Top 40 decken 85 Prozent des Marktes ab, den Rest teilen sich 560 kleinere Beratungshäuser. Die Konzentration zwingt kleinere Gesellschaften dazu zu fusionieren. Ein Beispiel ist die 20 Mann starke Abegglen Management Consulting, die mit der skandinavischen Implement Consulting Group fusionierte, um sich breiter aufzustellen.

Hinzu kommt, dass trotz der guten Geschäfte der Preisdruck steigt. Erstens sind die Kunden preissensibler geworden und zweitens holen sich große Firmen ganze Beratungsteams aus dem Ausland, um Dienstleistungen günstiger anzubieten. A.T.Kearney etwa hat 40 inländische Berater, die das Haus um die gleiche Anzahl aus dem Ausland ergänzt.

Eine Ursache für den personellen Import in die Schweiz ist der Arbeitsmarkt – es gibt zu wenig Berater. Gegenüber 2012 hat die Zahl der Unternehmensberater zwar um 36 Prozent auf nun 5.190 Berater zugelegt. Aber 2015 konnte nur jedes zweite Unternehmen aus der Top 40 seine geplanten Neueinstellungen realisieren. Besonders rar sind Experten mit Digital- und Technologie-Know-how.

Quelle: Handelszeitung, 30. Juni 2016, Printausgabe Seite 39 ff