Siemens forciert das Kerngeschäft

Siemens-Chef Peter Löscher arbeitet mit Hochdruck daran, den Konzern auf die drei Sparten Energie, Industrie und Medizintechnik zu konzentrieren. Da ist es nur folgerichtig, dass sich Siemens jetzt sowohl von der IT-Tochter SIS als auch von seinen Anteilen am Panzerhersteller Krauss-Maffei trennte. Selbst ein Verkauf des Traditionsunternehmens Osram ist nicht ausgeschlossen. Für Bewerber, die zu Siemens wollen, sind daher künftig vor allem die drei Kerngeschäftsbereiche interessant.

Das IT-Dienstleistungs- und Outsourcing-geschäft von SIS ging Ende 2010 an den französischen Anbieter Atos Origin. Der wiederum ist damit auf dem europäischen IT-Dienstleistungsmarkt zur Nummer zwei nach IBM aufgestiegen. Den 49-Prozent Anteil an der Krauss-Maffei verkaufte Siemens an die Wegmann-Gruppe, die damit zum Alleineigentümer des Rüstungsunternehmens wurde.

Zugleich ist den Münchnern im Energiesektor jetzt ein größerer Coup geglückt: Der Startschuss für eine Stromautobahn durch die Pyrenäen ist gefallen und Siemens baut die passenden Umrichter für die "Hochspannungs-Gleichstromübertragung" (HGÜ). Der Auftrag bringt rund 350 Millionen Euro in einem Markt, der nach Unternehmensangaben 2009 ein Volumen von drei Milliarden Euro hatte. Das Thema HGÜ bietet Nachwuchsingenieuren spannende Chancen, denn sowohl der Netzausbau in Europa als auch die Nachfrage in Entwicklungsländern dürften das Geschäft weiter beflügeln. (10. Januar 2011)

Quellen: FTD, Süddeutsche Zeitung, Manager-Magazin

Konzernumbau