Sind Frauen die besseren Chefs?

Gute Führungskräfte sind weise und mitfühlend, hat das Beratungs- und Forschungsunternehmen Potential Project in einer aktuellen Studie herausgefunden. Und: Frauen haben diese wichtigen Eigenschaften doppelt so oft wie Männer!

Gerd Altmann auf Pixabay

Weisheit und Mitgefühl - zweifellos zwei sympathische Eigenschaften, allerdings verbindet man sie eher mit den Großeltern oder dem würdigen Zauberer aus dem Märchen als mit knallharten Unternehmenslenkern oder strengen Vorgesetzten. Dennoch sind es genau diese Eigenschaften, die Führungskräfte besonders erfolgreich machen. Das haben Rasmus Hougaard, Jacqueline Carter und Marissa Afton vom weltweit tätigen Beratungs- und Forschungsunternehmen Potential Project in einer aktuellen Studie herausgefunden, meldet das Magazin Harvard Business Manager. Untersucht wurden dafür 5.000 Unternehmen in mehr als 100 Ländern. Online stellt die HBM-Redaktion spannende Studienergebnisse vor.

Richtig das Richtige tun

Als Weisheit beschreiben die Studienautoren den Mut, zu tun, was getan werden muss, auch wenn es schwierig ist. Unter Mitgefühl verstehen sie Zuwendung und Empathie für andere Menschen. Wer über diese beiden Eigenschaften verfüge, schneide bei wichtigen Kennzahlen wie Jobzufriedenheit der Mitarbeitenden deutlich besser ab als vergleichbare Chefinnen und Chefs. Die Fähigkeit, „schwierige Dinge menschlich zu lösen“, habe sich als wichtigste Aufgabe von Führungskräften herauskristallisiert. Ein Balanceakt den Frauen offenbar deutlich besser beherrschen als Männer: 55 Prozent der Frauen wurden von ihren Mitarbeitenden als „weise“ und „mitfühlend“ beschrieben, verglichen mit nur 27 Prozent der Männer.

Frauenpower lohnt sich

Die Studie legt nahe: Mehr Führungspositionen mit Frauen zu besetzen, scheint sich für Unternehmen zu lohnen. Über verschiedene Kennzahlen hinweg – darunter berufliches Engagement und berufliche Leistung – gab es die besten Resultate für weibliche Chefinnen – egal ob mit weiblichen oder männlichen Mitarbeitenden. Die größten Reibungsverluste gab es dagegen zwischen männlichen Chefs und männlichen Mitarbeitenden. „Angesichts solcher Daten sollten wir infrage stellen, wer einen Führungsjob besetzt und wie wir Führungskräfte entwickeln“, zitiert der Harvard Business Manager die Studienautoren. Unter der Prämisse, dass Mitarbeitende sich für weibliche Vorgesetzte stärker ins Zeug legen, bringen Managerinnen ihrem Unternehmen im direkten Vergleich mit Managern einen finanziellen Vorteil von rund 1,43 Millionen Dollar pro 1000 Mitarbeitende und Jahr. An alle Damen: eine interessante Zahl für das nächste Personalgespräch!

Quellen: Harvard Business ManagerMehr zum Thema bei Potenial Project

 

 

 

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