So verlieren Sie nicht den Faden

Auch wenn man noch so gut auf einen Vortrag oder eine Präsentation vorbereitet ist, irgendwann im Laufe des Berufslebens kommt der berühmte Blackout ganz sicher. Dann ist das Hirn plötzlich leer und der Puls auf 180. Wie man sich dann zurück in den Sattel hilft, hat Rhetoriktrainer Rolf Ruhleder in einem Beitrag zusammengestellt.

Den Aussetzer zunächst mal einfach durch eine kleine Sprechpause kaschieren. Das merkt in der Regel keiner und verschafft einem ein bisschen Zeit. Ebenso, indem man den letzten Satz nochmal wiederholt ("Ich möchte nochmal betonen..."). Im Idealfall erinnert man sich dann schon wieder, wie es eigentlich weiter gehen sollte. Falls nicht: Den letzten Abschnitt nochmal für die Zuhörer zusammenfassen und vielleicht mit einem Beispiel belegen.

Zusätzlich lässt sich das Publikum einbinden, indem man Fragen stellt, nach Erfahrungen fragt. Langsam sprechen verschafft außerdem Zeit und hilft gegen die Panik. Wer beim Proben seiner Rede immer an der gleichen Stelle hängt, kann schon mal im Vorfeld dafür ein Schaubild oder eine Anekdote vorbereiten, die er ins Spiel bringt, wenn es wieder hakt.

Auch wenn die Rede bei der Probe todsicher sitzt, sollten übersichtliche (!) Stichwortkärtchen (Stichworte und keine ganzen Texte) immer parat sein. Wer mag, kann auch schon mal den Blackout textlich proben: "Ich fürchte, meine Damen und Herren, jetzt habe ich den Faden verloren..." Wer so ehrlich ist, erntet Sympathiepunkte und darf sich ruhigen Gewissens durch einen Blick auf seine Notizen wieder zurück in den Vortrag bringen.

Und falls wirklich gar nichts mehr geht und sich der Vortrag eh schon dem Ende zuneigt, kann man seine Zuhörer in die wohlverdiente Kaffeepause entlassen. (1. Februar 2011)

Quelle: Haufe Akademie

Blackout