In den vergangenen vier Wochen machten etwa die Credit Suisse Schlagzeilen, die statt wie bisher geplant 2.000 nun 3.500 Jobs abbauen muss, und die dänische Danske Bank, die in den kommenden drei Jahren 2.000 Stellen streichen will. Bei der HypoVereinsbank stehen 1.000 Jobs bis 2015 auf der Streichliste und deren Mutterkonzern Unicredit will in Italien im gleichen Zeitraum 5.200 Stellen dem Rotstift opfern. Doch allein mit Personalabbau scheint es den Banken nicht zu gelingen, die Folgen der Krise dauerhaft in den Griff zu bekommen. Sie brauchen mehr Eigenkapital und müssen Risiken abbauen. Betroffen ist davon vor allem das Investmentbanking. So hat die UBS jetzt angekündigt, den Aktien-Handel auf eigenes Risiko komplett einzustellen und das Geschäft, Kunden langfristig Zinsrisiken abzunehmen, zurückzufahren. Die Credit Suisse will den Bereich ungesicherte Zins-Tauschgeschäfte oder Verbriefungen komplett aufgeben.
Längst reagieren aber auch die Mitarbeiter der großen Banken auf die Veränderungen und ziehen karrieretechnisch ihre Konsequenzen. Galt lange Zeit ein Posten bei einer Großbank als das nun plus ultra, setzt gerade ein gegenläufiger Trend ein. Vor allem die Private-Banking-Berater wechseln vermehrt zu kleinen Geldhäusern. Dass sie dort in ihrer Arbeit freier seien, sei mehr wert als hohe Gagen, begründet das Handelsblatt. Die Süddeutsche Zeitung beschreibt eine andere Entwicklung: Viele Berater steigen aus und machen sich als unabhängige Geldverwalter selbstständig. Hilfe in Form von Leitfäden, Ansprechpartnern oder Aussteigerprogrammen finden sie zum Beispiel bei Depotbanken wie der DAB Bank oder dem Verband unabhängiger Vermögensverwalter.
Vielleicht lautet eine Alternative für deutsche Banker aber auch "Coutts". Die Privatbank der britischen Königin versucht nämlich derzeit, in den deutschen Markt einzusteigen.
(01.12.2011) Quellen: Süddeutsche, Wirtschaftswoche, Manager Magazin, Zeit, Reuters