Dieser Frage ist ein Forscher des HIS-Instituts für Hochschulforschung nachgegangen und hat sich Lebensläufe von Berufstätigen angesehen, die 2005 ihren Abschluss gemacht haben. Sein Ergebnis: Karrieren von auslandsmobilen und heimatverbundenen Absolventen verlaufen tatsächlich unterschiedlich. Wer schon während des Studiums im Ausland war, arbeitet öfter auch später jenseits des deutschen Schlagbaums – bevorzugt natürlich in dem Land, das er bereits kennt. Besonders Auslandspraktika, so der Forscher, führen offensichtlich zu besseren beruflichen Kontakten für den späteren Grenzwechsel als beispielsweise Auslandssemester und Sprachaufenthalte. Und: Wer während des Studiums Auslandserfahrung gesammelt hat, landet im Job eher in internationalen Arbeitszusammenhängen als ein Daheimbleiber. In Sachen Gehalt und Arbeitslosigkeitsrisiko spielte die Auslandserfahrung dagegen keine große Rolle. Allerdings konnte der Forscher feststellen, dass Auslandsmobile in einigen Fachrichtungen, etwa den Wirtschaftswissenschaften, fünf Jahre nach dem Abschluss etwas häufiger in Führungspositionen saßen als die Kollegen ohne Auslands-Stippvisite.
(03|2013) Quelle: HIS