Ukraine-Krise wirft Schatten auf Beratermarkt

Die meisten osteuropäischen Länder wachsen – und damit auch das Beratungsgeschäft. Doch die Ukraine-Krise lässt die Entwicklung in Russland einknicken und stellt die Branche vor ein Dilemma, schreibt sourceforconsulting.com. Wer geht, verliert gute Leute und Kontakte, wer bleibt, macht Geschäfte mit einem politisch nicht akzeptablen Partner.

Bislang glänzte der russische Markt mit gutem Wachstum. Doch das Plus von 17 Prozent in 2012 knickte 2013 schon auf neun Prozent ein, der Markt selbst lag bei 840 Millionen Euro. Doch weil wegen der Ukraine-Krise das Vertrauen fehlt, ziehen sich internationale Investoren zurück, ebenso wie lokale Investoren, die im Exportgeschäft tätig sind. Damit zeigt sich, dass die Politik einen hohen Einfluss auf Investment-Entscheidungen hat – und das wirkt sich auch aufs Beratungsgeschäft aus und lässt die Raten taumeln.

Die westlichen Beratungsfirmen stehen vor einer schwierigen Entscheidung im russischen Markt, sagt Fiona Czerniawska von sourceforconsulting.com. Schon jetzt haben die Firmen trotz einer guten Ausbildung Schwierigkeiten, genügend gute einheimische Mitarbeiter zu finden. Setzen sie die Vorhandenen mangels Aufträgen vor die Tür und ziehen sich zurück, riskieren sie, bei einem erneuten Anzug des Marktes nicht genügend Experten zu haben. Die Alternative sei aber genauso problematisch: Sie müssten vor Ort abwarten, und zwar in einem Markt, in dem das Geschäftemachen politisch unakzeptabel geworden ist.