Raus aus der Festanstellung, rein in die freie Beraterwelt: Mehr als vier von fünf Unternehmensberatern machen sich selbstständig, weil sie dann selbst entscheiden können, welche Themen sie bearbeiten. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Berater-Online-Vermittlungsplattform Comatch in Kooperation mit Professor Dietmar Fink von der Hochschule Bonn Rhein-Sieg unter 430 Personen aus 22 Ländern durchgeführt hat. Tatsächlich machen es Plattformen wie Comatch freien Beratern einfacher, an Projekte zu gelangen. Sie müssen nur ihre Felder definieren, die Plattformen matchen das Profil anschließend mit Projekten, die Unternehmen an die Vermittler herantragen. Weil Anfragen so innerhalb weniger Tage beim Freelancer landen, erspart ihnen das ein unbezahltes Vorarbeiten. Gleichzeitig sichert sich das Portal gegen Zahlungsverzug der Kunden ab. Die freie Auswahl und eine einfachere Vermittlung wirkt sich auf die Jobzufriedenheit aus: 91 Prozent der freien Berater sind als Freelancer genauso glücklich oder glücklicher in ihrer Work-Life-Balance als noch zu festangestellten Zeiten.
Freelancer kommen auf einen durchschnittlichen Tagessatz von 1.290 Euro innerhalb der DACH-Region, also in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Frauen erzielen dabei sogar einen höheren Tagessatz: Mit 1.310 Euro, so schreibt die Zeit, verdienen sie im Schnitt pro Tag 80 Euro mehr als ihre männlichen Kollegen. Einen Haken hat diese Zahl: Die befragten Frauen gaben an, pro Jahr im Schnitt an nur 91 Tagen zu arbeiten, ihre männlichen Kollegen dagegen an 131 Tagen. Zufrieden mit dem Honorar sind die meisten aber dennoch: 58 Prozent sagen, dass sie als freie Berater mehr verdienen als noch zur Zeit der Festanstellung. Allerdings gilt: Die Zahlen aus der Umfrage sind nicht unbedingt repräsentativ.
Gut für die Freiberufler ist die Kundenzufriedenheit. Bei der amerikanischen Plattform Catalant lancierten 75 Prozent der Unternehmen innerhalb von drei Monaten ein zweites Projekt, bei Comatch ist nach Firmenangaben die Rückkehrerquote ähnlich hoch.
Quelle: Consulting.de, 23. September 2017;
Die Zeit, 24. September 2017