Die M&A-Aktivitäten 2012 hängen in hohem Maße von makroökonomischen Faktoren ab. Zu diesem Schluss kommt die Unternehmensberatung Boston Consulting Group, die im Auftrag der Schweizer Großbank UBS 148 Spitzenmanager europäischer Konzerne zu ihren Übernahme- und Fusionsplänen befragte. Nur 16 Prozent planen im Laufe 2012 den Kauf eines Unternehmens mit mehr als 500 Millionen Euro Umsatz.
Sollte sich die Lage entspannen, dürften die Pläne jedoch sofort wieder aus der Schublade kommen. Treiber für das M&A-Geschäft könnten nach Ansicht der befragten Manager zweierlei sein: die Konsolidierung in den langsam wachsenden, renditeschwachen westlichen Märkten sowie die Expansion in die Schwellenländer, vor allem Brasilien, China und Indien.
Hoffnung leitet die M&A-Branche zudem aus dem Geschäft mit dem Mittelstand ab. Ernst & Young etwa erzielte 2011 in seiner Transaktionsberatungssparte ein Umsatzplus von sieben bis acht Prozent gegenüber Vorjahr. Ernst & Young Chef Georg Graf Waldersee gibt sich optimistisch: Sein Haus beobachte, dass die Nachfrage nach Transaktionsberatung vor allem im Mittelstand trotz der konjunkturellen Unsicherheiten verhältnismäßig hoch sei. Vor allem Familienunternehmen hätten nach wie vor einen enormen Appetit auf Übernahmen - zumal die Preise derzeit günstig erschienen.
Quelle: Handelsblatt(8. Dezember 2012)