„Die Zuwanderung wird nicht abnehmen. Wer sich jetzt darauf einstellt, hat einen Wettbewerbsvorteil“, ist das Credo von Jürgen Michalski und Christian Stahl. Die beiden Gründer der Unternehmensberatung Vocata in Berlin bieten ihren Klienten zunächst eine Strategieberatung rund um die Beschäftigung von Flüchtlingen an, um nach einer Analyse der Anforderungen und Ziele der Kunden passende Maßnahmen zu erarbeiten. Dazu gehört auch die Vermittlung von geeigneten Arbeitskräften. Vocata arbeitet mit Start-ups und sogenannten Talentscouts aus der Flüchtlingscommunity zusammen.
„Viele wollen Flüchtlinge einstellen, nur wissen sie nicht genau wie“, sagt Stahl gegenüber der Welt. Die Bereitschaft, die Leute zu beschäftigen, sei da. Oftmals herrsche bei den Unternehmen große rechtliche Unsicherheit, was passiere, wenn ein geduldeter Flüchtling beschäftigt wird und was, wenn er abgeschoben werden solle.
Michalski, im Hauptberuf Geschäftsführer der Markenstrategieberatung Realgestalt und Christian Stahl, der lange Jahre als Führungskräftecoach tätig war, räumen ein, dass vor allem mangelhafte Deutschkenntnisse und Qualifikation ein Problem für die Vermittlung von Flüchtlingen sein können. Aber genau deshalb sei es so wichtig, sehr genau auszuloten, welche Fähigkeiten genau gesucht sind und inwieweit Flüchtlinge und Unternehmen zusammenpassen. Wer gut Englisch, aber fast kein Deutsch spreche, komme in Großstädten ganz gut klar und viele Programmiersprachen seien zudem sowieso universell.
Quelle:Die Welt, 23. Dezember 2016