Was genau jetzt passiert, ist natürlich abhängig davon, wie konkret überhaupt der eigene Wechselwille beziehungsweise die Unzufriedenheit mit dem Job ist und wie sozial kompetent der Vorgesetzte ist, heißt es in dem Beitrag. Hier einige Möglichkeiten:
Version 1: Der Chef spricht den Mitarbeiter darauf an.
Wer wirklich unzufrieden ist, sich nicht wertgeschätzt fühlt oder sich unter- oder überfordert fühlt, erhält hier die Gelegenheit mit offenen Karten zu spielen und etwas zu verbessern. Ertappte Mitarbeiter, die sich weiterentwickeln und mehr Verantwortung übernehmen möchte, sollten die Chance nutzen. Schließlich scheint sich der Chef ja zu interessieren.
Version 2: Der Chef befördert den Mitarbeiter.
Möglicherweise ist beim Vorgesetzten gleich der Groschen gefallen und er bietet, um den Mitarbeiter zu halten, anstandslos eine Beförderung und mehr Gehalt. Schön, wenn es tatsächlich der Geldaspekt war, der einen Mitarbeiter zur Jobsuche getrieben hat. War das nicht der Grund fürs Umgucken, sollte man sich von der Offerte auch nicht beeindrucken lassen. Besser wird der Job dadurch nicht.
Version 3: Der Chef beäugt den Mitarbeiter in der Folge kritisch.
Man kann es dem Chef nicht verdenken, dass er nun etwas aufgeschreckt ist und die Leistungen seines Mitarbeiters nun genauer im Auge behält. Deshalb sollte man sich in dieser Zeit nichts zuschulden kommen lassen. Wer sich entschließt zu bleiben, sollte im Gegenteil in Sachen Leistung ein bisschen aufdrehen und sich konstruktiv beteiligen. Das zerstreut die Bedenken des Chefs und es kehrt wieder Ruhe ein. Der Chef fasst wieder Vertrauen.
Version 4: Der Chef entlässt den Mitarbeiter.
Der Chef zweifelt an der Loyalität seines Mitarbeiters und kündigt ihm. Die ganz radikale Methode. Ob sie rechtens ist, hängt stark vom Einzelfall ab. In jedem Fall sollte man die Kündigung und die Begründung genau prüfen. Im Zweifel den Betriebsrat, die Gewerkschaft oder einen Anwalt einschalten und dagegen vorgehen. Aufhebungs- oder Änderungsvertrag oder ähnliches niemals ungeprüft und vorschnell unterschreiben.
Version 5: Nichts passiert.
An sich eine feine Lösung, bis man sich selbst über sein weiteres Vorgehen – gehen oder bleiben? – klar geworden ist. Allerdings könnte es im Hinterkopf des Chefs trotzdem weiter arbeiten. Deshalb jetzt bloß keine Zweifel an der Qualität der eigenen Arbeit aufkommen lassen. Und sollte sich der Chef trotzdem etwas reserviert verhalten, hilft nur das offene Wort: Ja, ich bin loyal und arbeite gern hier. Ich war nur neugierig, was sich da draußen so tut und was für Qualifikationen man braucht, um den Anschluss zu halten.
Quelle:Karrierebibel