Wer Chef werden will, präsentiert sich zwar vorzugsweise gerne im besten Licht, aber in manchen Fällen hilft es auch mal, etwas tiefer zu stapeln, meint Mai in dem Spiegel-Beitrag. Hintergrund seiner Empfehlung: Manche Menschen, sprich Führungskräfte, kommen gar nicht gut damit klar, wenn ein Kollege ständig klüger oder begabter ist als der Durchschnitt beziehungsweise als sie. Das macht einem guten und ambitionierten Mitarbeiter das Arbeitsleben oft schwer.
Deshalb bringt einen manchmal die Frage-Masche weiter:
Um zum Beispiel Verbesserungsmöglichkeiten bei einem Manager anzubringen, der nur eigene Ideen gut findet, sollte man sich die konkreten Vorschläge besser verkneifen und stattdessen Fragen stellen à la „Warum machen wir das so?“ oder „Sind alle mit Ergebnis zufrieden?“ Mit ein bisschen subtilem Nachbohren im Stile von „Würde es uns helfen, wenn…“ lotst man den Chef dorthin, wo man ihn haben will und er hält sich selbst für den Erfinder der Innovation.
Dumm stellen, so rät Mai, empfiehlt sich auch, um unbeschadet aus Klatsch-und Tratschrunden herauszukommen. Wer einfach nie was mitbekommt, wird als Gesprächspartner uninteressant.
Macht ein Chef einen total dämlichen Vorschlag, kann man ihm das natürlich auch direkt vor den Latz knallen. Eine Beförderung bringt einem das nicht ein. Deshalb torpediert man dumme Ideen besser mit unschuldigen Nachfragen: „Das klingt spannend, aber könnten Sie dieses und jenes nochmal erläutern?“ Mit ein bisschen Glück fallen dabei die Lücken im Plan auch anderen auf und die Diskussion ist eröffnet, ohne selbst als der ewige Besserwisser da zu stehen. Karriere gerettet.
Quelle:Spiegel.de