Wie man einen Studienplatz ergattert

An den Unis wird's zum Wintersemester wegen doppelter Abijahrgänge und dem Wegfall des Wehrdienstes ordentlich eng. Ziemlich viele Studienplatzbewerber müssen mit Absagen ihrer Wunschhochschule rechnen. Auch bei den Master-Studienplätzen werden viele Kandidaten leer ausgehen.

Das Studentenportal Studis Online hat ein paar sachkundige Tipps zusammengetragen, wie Studiumsinteressierte - Bachelor wie Master - doch noch kurzfristig an einen Studienplatz kommen können:

> Nachrücklisten nutzen. Es ist zwar nicht der feine Zug, aber machbar: Einen Studienplatz an einer anderen Uni annehmen und per Warteliste auf die Zusage von der Lieblingsuni warten. Kommt sie, sagt man den ersten Platz wieder ab und bekommt seine Gebühren auf Antrag zurück.

> An Studienplatzbörsen versuchen. Hier werden die zurückgegebenen oder übrig gebliebenen Plätze von den Unis ausgeschrieben, naturgemäß nicht von den beliebtesten Hochschulen. Aber ein Platz ist besser als keiner und auch an abseitigen Unis lässt sich gut studieren. Oft viel besser, als die meisten anfangs denken.

> Unis in der Provinz nutzen. Jenseits der Großstadthochschulen ist der Kampf um den Studienplatz nicht ganz so erbittert. Während manches Fach dort mit hohen NCs belegt ist, ist es anderswo sogar zulassungsfrei. Und viele Hochschulen auf dem platten Land oder im Osten sind exzellent ausgestattet und haben zum Beispiel eine gute Studenten-Professoren-Quote.

> Quereinstieg über andere Fächer. Wer in Fach x nicht landen kann, wählt eine benachbarte Disziplin und wechselt später. Das erfordert aber eine gute Vorrecherche, ob Studienleistungen anerkannt werden, und gute Nerven, denn auch später muss erstmal ein Platz frei werden.

> Im Ausland umsehen. Viele ausländische Unis, insbesondere in der Schweiz und Österreich, ächzen zwar schon unter dem Andrang von deutschen Bewerbern, aber einen Versuch ist es trotzdem wert, die NC-Anforderungen sind im Ausland nicht überall so hoch wie hierzulande. Aber: Für das Wintersemester sind die Bewerbungsfristen bereits abgelaufen.

Und: Laut Unicum haben die Schweizer Hochschulen die Zulassungsbeschränkungen für Deutsche angehoben. Genommen werden Erstsemester nur noch mit einem Abi-Schnitt von 2 (in Zürich und Bern) oder 2,5 (Basel, Freiburg, Genf, Lausanne, Luzern, Neuenburg) oder, wenn sie einen Studienplatz in Deutschland vorweisen können.

> Einklagen. Gegen die Ablehnung einer Hochschule lässt sich Widerspruch und anschließend Klage einlegen. Dann muss man der Uni nachweisen, dass sie eigentlich viel mehr Studis annehmen könnte als zurzeit. Die Erfolgsaussichten sind je nach Studienfach vage, die Kosten für den Anwalt happig. Nicht der optimale Weg zum Studienplatz.

> Warterunde einlegen. Neben dem NC wirken sich auch viele Wartesemester positiv auf die Platzvergabe aus. Wer also ein halbes oder ein Jahr sinnvoll mit Auslandstrips, Freiwilligendienst oder ähnlichem füllen kann, hat danach bessere Chancen auf einen Platz. Tipp: Für die Sommersemester fallen die NCs oft niedriger aus als für den Winter. (5. September 2011)

Quellen: Studis Online, Unicum

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