Zugegebenermaßen erfordert das Training ein bisschen Disziplin. Und am ersten Tag wird es auch noch nicht reibungslos funktionieren. Wer aber die eine oder andere Übung des Wirtschaftswoche-Ratgebers regelmäßig einsetzt, verliert sukzessive seine Ähs und andere kompetenzschädliche Überbrückungsworte und hält gut Vorträge.
Tipp 1: Gedankenpausen zulassen und sogar als Stilmittel nutzen. Oft entschlüpfen einem in einem Vortrag Füllwörter, weil man sich mit der Stille zwischen zwei Gedanken unwohl fühlt. Zwei, drei Sekunden Auszeit zwischen zwei Sätzen fallen aber überhaupt nicht unangenehm auf, meint der Coach auf wiwo.de. Im Gegenteil: Wer Stille bewusst einbaut, erhöht sogar die Aufmerksamkeit der Zuhörer.
Tipp 2:Sätze anders betonen. Wer seine Worte am Ende eines Satzes stimmlich nach oben zieht – ähnlich einer Frage – provoziert die Ähs gewissermaßen, um die Lücke zu füllen. Wenn man das Ende eines Aspekts dagegen nach unten betont und gedanklich einen Punkt macht, erhält einen sauberen Abschluss.
Tipp 3: Kurze, einfache Sätze bilden. Wer seine Rede mit Schachtelsätzen, gewundenen Gedankengängen und permanenten Abschweifungen spickt, verwirrt die Zuhörer – und oft genug sich selbst. Das verleitet dazu, die Zeiten, die man braucht, um den Faden wiederzufinden, mit Ähs und Öhs zu füllen. Besser: Alle Aspekte in knappen vollständigen Sätzen hintereinander aufführen. Das klappt auch mit den Abschweifungen.
Tipp 4: Es auch mal gut sein lassen. Manche Redner, so stellt der Beitrag fest, können einen guten Gedanken nicht einfach stehen lassen, sondern schieben immer noch was nach, obwohl die Zuhörer die Botschaft längst verstanden haben. Das verleiht dem Gesagten nicht mehr Nachdruck – im Gegenteil.
Tipp 5: Liebgewonnene Füllwörter identifizieren und reduzieren. Der eine sagt dreimal pro Satz „Am Ende des Tages“, der andere pausenlos „eigentlich“. Jeder hat sprachliche Ticks – die man sich im Vortrag gelegentlich mal leisten kann, aber in der Summe lenken sie vom Inhalt ab. Besser also kontrollieren lernen.
Tipp 6: Beim Telefonieren Pausen erklären statt mit Ähs füllen. Wer sich bei Gesprächen ohne Bild eine kurze gedankliche Auszeit nimmt, weil er etwas notieren, nachschlagen oder suchen will, kann dem Menschen am anderen Ende der Leitung das gerne auch sagen, anstatt die Pause mit Ähs und Mmmhs zu überbrücken. Ein „einen Augenblick bitte, das muss ich gerade nachsehen“ irritiert einen Zuhörer weniger als gedankenloses Gebrabbel
Quelle: Wirtschaftswoche