Windkraftbranche verspürt Gegenwind

Preisrutsch beim Windstrom, Kostendruck, zu geringe Ausbaumengen und eine auslaufende Förderung – die Windkraftbranche fühlt sich ausgebremst. Steuert die Politik nicht gegen, droht Jobabbau.

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Energie aus Windkraft ist umweltfreundlich und ressourcenschonend. Global wächst der Markt rasant, die deutschen Hersteller mischen ganz weit vorn mit. Doch ausgerechnet in ihrem Heimatland herrscht Flaute. Ein neues Auktionssystem lässt den Preis für Windstrom sinken, der Ausbau der Übertragungsnetzwerke schwächelt, die geplanten Ausbaumengen sind zu gering und 2020 läuft die Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus, schreibt die FAZ. Gründe genug, dass die Energieminister der norddeutschen Bundesländer zusammen mit Branchenverbänden und der IG Metall einen Brandbrief an die Bundesregierung geschrieben haben, hier gegenzusteuern.

Rund 160.000 Mitarbeiter hat die Windkraftbranche, laut IG Metall Küste sind seit Anfang 2017 schon 2.000 Arbeitsplätze verloren gegangen, weitere 3.000 seien in akuter Gefahr. Dabei sind noch nicht einmal die Zulieferer eingerechnet. Der deutsche Marktführer Enercon hat beispielsweise angekündigt, mehrere hundert Stellen zu kürzen, andere haben schon die Belegschaft reduziert. Ihnen hilft auch wenig, dass zumindest der Ausbau der Offshore-Windparks an der Nordsee noch weiter voranschreitet, weil die große Perspektive fehlt. So soll die Bundesregierung endlich, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, Sonderausschreibungen für Windparks umsetzen und die Planungen für den Ausbau um mindestens ein Drittel auf vier Gigawatt im Jahr erweitern.

Einen Ausweg aus dem Tief bietet der globale Markt mit seinen glänzenden Aussichten. China will bis 2040 die Kapazitäten auf 40.000 Terrawattstunden verdoppeln, Indien plant ebenfalls einen enormen Ausbau und auch Taiwan gilt in der Windkraftbranche als vielversprechend. Spannende Märkte sind auch Japan und Südkorea. Selbst Amerika zählt dazu – falls sich der protektionistische Kurs des Donald Trumps nicht verschärft.

Quellen: Handelsblatt, FAZ, 24. September 2018, Printausgabe Seite 22; FAZ, 25. September 2018, Printausgabe Seite 21