Die Arbeit der Wirtschaftsprüfer sei schließlich in großem Umfang vom Gesetzgeber vorgeschrieben, untermauert die Wirtschaftszeitung aus Düsseldorf ihre These. Noch dazu gebe es attraktive Einstiegsgehälter und Wirtschaftsprüfer müssten ja auch nicht ihr Berufsleben lang Jahresabschlüsse testieren: Jenseits der eigenen Branche gebe es für Wirtschaftsprüfer auch in der Industrie, in Banken oder Versicherungen gute Jobs, zum Beispiel als Leiter Finanz- und Rechnungswesen. Der Preis für eine solche Karriere: Kandidaten, die aus der eigenen Zunft ausscherten, dürfen nicht mehr den Titel „Wirtschaftsprüfer“ tragen, weil eine weisungsgebundene Tätigkeit nicht mit der im Berufsbild angelegten Unabhängigkeit vereinbar ist.
Tatsache ist: Der Arbeitsmarkt der bundesweit exakt 14.594 Wirtschaftsprüfer ist übersichtlich: 80 Prozent des Marktes beherrschen die Big Four, also PwC, KPMG, EY sowie Deloitte. Die anderen 20 Prozent teilen sich unter den Einzelwirtschaftsprüfern, kleinen und mittelgroßen Wirtschaftsprüferkanzleien auf. Bei den Großen sind die Aufgaben stärker spezialisiert und man arbeitet in den Gebieten „klassische Abschlussprüfung“ (Audit), „Beratung“ (Advisory) und „Steuern“ (Tax). „Bei kleinen und mittelständischen Gesellschaften wird dagegen zwischen Prüfung und Steuerberatung nicht strikt getrennt, das Aufgabenspektrum ist hier grundsätzlich breiter“, zitiert das Handelsblatt Brigitte Rothkegel-Hoffmeister, Leiterin Aus- und Fortbildung vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW).
Die Einstiegsgehälter liegen laut Handelsblatt um die 40.000 Euro, das Jahresgehalt könne je nach Unternehmensgröße, Verantwortungsbereich und Berufserfahrung auf 60.000 bis 100.000 Euro steigen. Der Anteil der Frauen liegt derzeit nur bei 15 Prozent. Die Branche bemühe sich aber derzeit verstärkt um weibliche Fach- und Führungskräfte.
Quelle: Handelsblatt, 20. September 2013